Eine Textstelle aus dem Evangelium des Johannes ist mir in letzter Zeit besonders wichtig geworden bzw. ins Auge gesprungen.
Jesus richtet schwierige Worte an seine Anhänger und Zuhörer. Sie können seine Aussagen nicht verstehen und kehren ihm daraufhin den Rücken zu. Aber nicht die zwölf Jünger. Als Jesus nachfragt, ob auch sie ihn verlassen wollen, antwortet Petrus : Wohin (sonst) sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. (Joh. 6, 68 )
Einige Zeit später verleugnet Petrus Jesus aus Angst. Er macht die bittere aber notwendige Erfahrung, dass er sich nicht auf seine eigene Stärke verlassen kann. Er findet nach seinem Versagen den Weg zurück. Das war kein leichter Weg, weil Jesus dreimal eine klare Antwort von ihm einfordert. Aber Petrus hat erkannt: … Du hast Worte des ewigen Lebens.
Diese Erzählung berührt mich, weil ich mich oft - ähnlich wie Petrus - von Ängsten oder Sorgen gefangen nehmen lasse und nach scheinbaren Sicherheiten suche. Vielleicht verleugne ich Jesus dabei nicht so direkt, wie Petrus es getan hat. Aber käme es zum „Ernstfall“, so weiß ich nicht, wie ich reagieren würde.
Hingehen können zu Jesus Christus, dem alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben ist, ist eine unglaubliche Möglichkeit. Er ist größer als unser Versagen, und alles was von unserer Seite her nötig ist, ist ihm zu vertrauen. Wie gut, wenn wir wie Petrus aus tiefster Überzeugung sagen können: Wohin sonst können wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.
Das wünsche ich uns allen für die kommende Zeit !
Silvia Miczko