Vor inzwischen längerer Zeit stellte ich einen Antrag bei einer Behörde, um die aufgrund von meiner körperlichen Einschränkung nötigen Hilfestellungen bei meiner Arbeit zu erhalten. Ich hatte erwartet, dass es ein sehr schwieriges Procedere sein würde, welches sicher auch einige Monate in Anspruch nehmen würde. Allerdings nicht, dass mit unfairen Mitteln wie Diffamierungen gegen mich vorgegangen würde. Diese lösten in mir eine giftige Mischung von Gefühlen hervor: Von Empörung bis hin zu Wut, aber auch Gefühle der Ohnmacht.
Vielleicht haben auch sie manchmal derartige Gedanken, wenn sie Menschen begegnen, die Ihnen bewusst Böses wollen oder sich unfair verhalten.
Im Psalm 35 heißt es dazu: „Streite für mich, HERR, gegen meine streitsüchtigen Feinde, bekämpfe du alle, die Krieg gegen mich führen! Greife zum kleinen und zum großen Schild und steh auf, um mir zu helfen! Nimm den Speer zur Hand und versperre meinen Verfolgern den Weg!“
Leicht vergessen wir dabei, dass wir nicht alleine sind, dass der Herr an unserer Seite ist und dass er von unseren Schwierigkeiten und Nöten besser Bescheid weiß als wir selbst. Das erkennt auch der Psalmist, wenn er in Vers 22 ff. schreibt. „Doch du, HERR, du selbst hast das alles gesehen – schweige nicht dazu! Herr, bleib nicht fern von mir! Wach auf, mach dich auf und stell mein Recht wieder her, mein Gott und mein Herr, setze dich für mein Anliegen ein!“
Der Herr ist nicht nur ein mit militärischen Attributen beschriebener Kämpfer, sondern auch jemand der uns Recht schafft. Stellen sie sich vor: Sie melden Ihrer Rechtsschutzversicherung einen Fall. Ein Anwalt erhält alle Unterlagen zu Ihrem Fall und kümmert sich um Ihr Anliegen. Abgesehen davon, ab und zu mit dem Anwalt zu sprechen, müssen Sie nichts weiter tun. Salopp gesagt: „Ich muss mir die Hände selbst nicht schmutzig machen, der Anwalt erledigt das für mich“
Aber das ist nicht alles. Gott benötigt keine Zeugen vor Gericht, er hat bereits alle Informationen, und sein Gesetzbuch ist absolut gerecht. Daher drückt der Psalmist in Vers 10 seinen Dank aus: „Mit Leib und Seele werde ich dich preisen: HERR, wer ist wie du?“
Samuel Faber